GRÜNE gegen Anschlussstelle Delrath

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Pressemitteilung der Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN spricht sich gegen den Bau der Anschlussstelle Delrath aus: „Wir haben uns die Argumente der Bürgerinitiative und der Kreisverwaltung ausgiebig vortragen lassen, intensiv geprüft und sind einstimmig zu dem Entschluss gekommen, dass wir die AS Delrath nicht mittragen können,“ erklärt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  Swenja Krüppel.

Ihr Co-Vorsitzender Elias Ackburally ergänzt: „Diese Planung passt nicht zu der beabsichtigten Trendwende in der Mobilität und den aktuellen Entwicklungen. Zudem ist nicht nachvollziehbar, dass der Kreis für eine horrende Summe eine Autobahnanschlussstelle bauen will, die im Verkehrswegebedarfsplan des Bundes und damit des Straßenträgers der A57, gar nicht vorgesehen ist.“

Kristina Neveling, die die fraktionsinterne Diskussion  moderiert hat, stellt  klar: „Die Verkehrssituation muss insgesamt und nicht nur in einzelnen Ortsteilen betrachtet werden. Die geplante Anschlussstelle wird Verkehre verlagern und weitere Verkehre anziehen, was neue Straßenbaumaßnahmen erforderlich machen kann. Das ist keine nachhaltige Verkehrsplanung.  Stattdessen sollte der Ausbau der B9 ernsthaft geprüft werden, auch für die notwendige Anbindung des geplanten Gewerbegebietes ,Am Silbersee‘“.

Diese hat auch Dirk Schimanski, mobilitätspolitscher Sprecher der Kreistagsfraktion, im Blick: „Das Gewerbegebiet ist einfach an das Schienennetz anzuschließen und liegt unmittelbar am Rhein. Dies ruft geradezu nach der bundesweit geforderten sogenannten „trimodalen“ Anbindung. Dazu passt solch eine Fokussierung auf die Straße nicht.“ Schimanski, der auch der örtliche Landtagskandidat der GRÜNEN ist, hat aber noch ein ganz anderes Problem mit der Anschlussstelle: „Sie unterschreitet den nach der Seveso-III-Richtlinie vorgeschriebenen Mindestabstand zu einem vorhandenen Störfallbetrieb um 90 Prozent. Der Meinung der Kreisverwaltung, dass man darüber im Rahmen der Güter- und Interessenabwägung hinwegsehen könne, schließen wir uns nicht an. Menschenleben sind keine Abwägungsmasse!“