In den letzten Wochen hat es viel zu wenig und lange gar nicht geregnet. Zeitweise gab es stattdessen Staubwinde. Aber mit dem Wind ging vielerorts und nicht nur in den ländlichen Regionen des Rhein-Kreises Neuss auch ein herber Landgeruch einher. Es wurde Gülle ausgebracht.
Längst geschieht dies mit großen Landmaschinen, die von Tanklastzügen auch aus der niederländischen Nachbarschaft befüllt werden.
Viele Anwohner*innen ärgern sich nicht nur über den oftmals markanten Gestank, sondern sie sorgen sich auch um die Qualität von Böden und Gewässern. Auch in jüngster Zeit hätten sich wieder viele besorgte Menschen an seine Fraktion gewandt, berichtet deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Hans Christian Markert. „Beides, die zu beobachtende Dürre als auch eine üppige Gülleausbringung sind eine zunehmende Gefährdung für unser Grundwasser und damit für eine wesentliche Quelle unseres Trinkwassers“, so der Umweltpolitiker und seit Jahren engagierte Wasserexperte.
Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Thematik nun erneut aufgegriffen und hinterfragt im Rahmen einer Anfrage für den Kreisausschuss am 6. Mai die Güllepraxis im Rhein-Kreis Neuss. So wollen DIE GRÜNEN wissen, wie der Dünge- und konkret der Güllebedarf für die einzelnen Flächen, differenziert nach kreiseigenen, öffentlichen und privaten Flächen, ermittelt und nachgewiesen wird und ob der Schutz des Grundwassers in jedem Fall der Düngeausbringung gewährleistet ist. Zudem interessieren sie sich dafür, wie die Gülleausbringung und insbesondere auch die Ausbringung der Import-Gülle, jenseits des Verweises auf Gesetzes- und Kontrollzuständigkeiten der Landesebene im Rhein-Kreis Neuss grundsätzlich und am Wochenende sichergestellt wird.
In der Begründung für ihre Anfrage verweisen DIE GRÜNEN darauf, dass Deutschland wegen der hohen Nitratbelastung von Flächen und Grundwasser von der EU immerhin 850.000 Euro Strafzahlungen pro Tag drohen. Auch nach einer erneuten Novellierung der DüngeVO komme die Diskussion nicht zur Ruhe. Teile der Landwirtschaft drohten bereits jetzt ihrerseits mit weiteren Protestaktionen, sollte die DüngeVO, so wie sie nun bei der EU-Kommission vorgelegt wurde, Bestand haben.
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