GRÜNE fordern Radwegeleitsystem für das Rheinische Revier

Radwegbeschilderung

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt ihre Reihe der Anträge zum Strukturwandel fort.

Unter dem Titel „Den Strukturwandel gestalten – Radwege-Infrastruktur mit Leitsystem für das Rheinische Revier“ möchte sie die Kreisverwaltung und die Delegierten des Rhein-Kreises Neuss beauftragen, sich in den regionalen Gremien für eine „umgehende Entwicklung einer Konzeption eines  Radwegeleitsystems mit Radschnellwegen nach modernstem niederländischen Vorbild für das gesamte Rheinische Revier“ einzusetzen.

Fraktionsvorsitzender Erhard Demmer, der den Antrag verfasst hat, begründet dies so: „Das Fahrrad ist das umwelt-, klima- und gesundheitsfreundlichste Verkehrsmittel. Dies gilt auch für die zunehmend genutzten Elektrofahrräder. Der zu steuernde Strukturwandel im Rheinischen Revier bietet nun die Chance, die Entwicklung einer neuen multimodalen Mobilitätskultur zu unterstützen und den Umweltverbund zu stärken, somit auch den Klimaschutz zu stärken.“  Er verweist darauf, dass neben der (Elektro-)Fahrradnutzung aus Gründen der Gesundheit, der Freizeit, des Umweltbewusstseins oder einfach des Fahrspaßes wegen gerade auch für Berufspendler*innen ein Elektrofahrrad zu einer Alternative auf dem Weg zur Arbeit werden könne. Dazu sei aber solch ein regionales Radwegeleitsystem erforderlich. Demmer weiter: „Die ‚Blaupause‘ könnte dabei das System der Knotenpunkte, wie es bei unseren Nachbarinnen und Nachbarn in den Niederlanden und im limburgischen Belgien Praxis ist, sein.“ Der Kreistagsabgeordnete erinnert daran, dass der Ausbau des Radwegenetzes im belgischen Limburg mit der Schließung der Kohlezechen in den 1980er Jahren begann. Dabei wurden kofinanzierte Mittel, die für Minenschließungen vorgesehen waren, verwendet. Das gesamte Netzwerk sei in beiden Richtungen gut ausgeschildert und an jedem Knoten befinde sich eine Übersichtskarte. In der Praxis erweise es sich als sehr nützlich, dass sich alle Zeichen auf Augenhöhe befänden und in festgelegten Abständen vor und nach jeder Kreuzung wiederholt würden. Seit 2007 sei eine Fahrradkarte der gesamten Provinz für die 1860 km beschilderte Radrouten verfügbar.  Etwa 700 km seien zudem autofrei.  Die Karte gebe einen detaillierten Überblick über das Netz mit allen Knoten und deren Entfernung, den Fahrradempfangs- und Servicestellen, den Fahrradcafés und Unterkünften, Stationen und Sehenswürdigkeiten.

Warum die Kreistags-GRÜNEN gerade jetzt einen solchen Antrag stellen, begründet Erhard Demmer wie folgt: „Politisch gesehen sind die Voraussetzungen für ein solches Strukturwandel-Projekt günstig: Bereits im Sofortprogramm vom 10.10.2018, das NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart als NRW-Vorschlag in die Kommission ‚Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung‘ eingebracht hat, fordert NRW im Zukunftsfeld Raum und Infrastruktur‘ den ‚Aufbau eines gesamtregionalen Radwegenetzes‘.“ Auch in den Eckpunkten des Bundeswirtschaftsministeriums zur Umsetzung der strukturpolitischen Empfehlungen der (genannten) Kommission seien eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten für den Ausbau der Radverkehrsstruktur in den Kohleregionen vorgeschlagen worden.  „Aus all diesen Gründen“, fasst der Fraktionsvorsitzende zusammen, „sollte der Rhein-Kreis Neuss die Chance nutzen, mit der Region eine neue Radwege-Infrastruktur für das Rheinische Revier auf den Weg zu bringen.“

Zum entsprechenden Pressebericht der NGZ vom 04.06. “Radeln wie in Holland: Grüne fordern Radwege-Leitsystem” geht es hier.