GRÜNE wollen Elternbeitragsfreiheit und stärkeren Ausbau der Kindertagesbetreuung im Rhein-Kreis Neuss

Kind in Kita

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will einen schnelleren Ausbau der Kindertagesbetreuung mit höheren Ausbauzielen, damit künftig mindestens 50 % aller U3-Kinder einen Betreuungsplatz erhalten. Auch wollen sie die Eltern finanziell entlasten durch Elternbeitragsfreiheit für Kinder ab 3 Jahre und den Verzicht auf Essensgeld bei ärmeren Familien.

Die grüne Kreistagsfraktion fordert einen stärkeren Ausbau der Kindertagesbetreuung. So sollen mehr U3-Kinder einen Betreuungsplatz erhalten. Der Ausbau kann durch vorhandene Fördermittel von Bund und Land anteilig refinanziert werden.

„Der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren geht zu langsam voran, die Versorgungsquote stagniert bei ca. einem Drittel in den letzten Jahren. Nach Zahlen des Deutschen Jugendinstituts wünschen sich immer mehr Eltern einen Platz in der Kindertagesbetreuung. Im Jahr 2017 waren es 45 % der Eltern von unter 3-Jährigen“, erklärt Marco Becker, Kreistagsabgeordneter und jugendpolitischer Sprecher der Kreistagfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Zunehmende Geburtenzahlen, stärkerer Zuzug von Familien und steigende Erwerbsquoten von Frauen.  Auch die Abschaffung von Elternbeiträgen wird zu einem wachsenden Interesse an Kita-Plätzen führen. Eine Beschleunigung des Ausbaus und höhere Ausbauziele sind daher zwingend erforderlich“, so Becker weiter. „Nicht zuletzt müssen auch die derzeitigen Überbelegungen und Provisorien schnellstmöglich abgebaut werden. Darunter kann die Betreuungsqualität leiden.“

Die schwarz-gelbe Landesregierung finanziert bereits jetzt ein Jahr Beitragsfreiheit und hat angekündigt, aus Bundesmitteln ein weiteres Jahr beitragsfrei zu stellen.

Darüber hinaus fordert die Kreistagsfraktion eine Elternbeitragsfreiheit für alle Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt und das bereits ab dem Kindergartenjahr 2019/2020. Außerdem sollen Familien mit einem nur geringen Einkommen, die deswegen öffentliche Leistungen erhalten, vom Essensgeld freigestellt werden.

„Die Bundes- und Landesregierung NRW entlastet nur solche Familien, die ein gutes Einkommen haben. Das hat eine soziale Schieflage. Eltern mit einem nur geringen oder gar keinem Einkommen sollen vollständig vom Essensgeld befreit werden, um hier einen sozialen Ausgleich zu schaffen,“ so Becker. Die finanzielle Lage des Rhein-Kreises Neuss eröffne Möglichkeiten Familien finanziell zu entlasten, meint auch Erhard Demmer, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Rhein-Keis Neuss.

Im kommenden Finanzausschuss soll über die Anträge der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abgestimmt werden.