GRÜNE und SPD wollen Solarenergie-Ausbau im Rhein-Kreis Neuss beschleunigen

GRÜNE und SPD wollen Solarenergie-Ausbau im Rhein-Kreis Neuss beschleunigen
GRÜNE und SPD wollen Solarenergie-Ausbau im Rhein-Kreis Neuss beschleunigen
Gemeinsame Pressemitteilung der Kreistagsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD

Die Umsetzung der Energiewende ist eine der größten Herausforderungen in Deutschland und speziell im Rhein-Kreis Neuss. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen, sind auch im Kreisgebiet erhebliche Anstrengungen erforderlich.

Vor diesem Hintergrund haben die Kreistagsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD einen gemeinsamen Antrag zur nächsten Sitzung des Kreisausschusses am 23. März 2022 formuliert. Ziel ist es, die Ausbaupotentiale von erneuerbaren Energien – speziell im Bereich der Photovoltaik – im Rhein-Kreis Neuss zu prüfen.

„Nur der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien hierzulande macht uns unabhängig von Energieimporten aus Diktaturen. Deshalb ist es notwendig, innovative Lösungen zu finden, um das Potenzial an Sonnenenergie noch besser auszuschöpfen. Hierbei können Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen sowie an Straßen und Fahrradwegen einen Beitrag leisten“, erklärt der Grünen-Kreistagsabgeordnete und Sprecher für Haushalt & Finanzen, Simon Rock.

„Ein immenser Vorteil, bereits in Gebrauch stehende Flächen zu nutzen, ist, dass dadurch einem zusätzlichen Flächenverbrauch entgegengewirkt werden kann. Insbesondere Ackerflächen können zeitgleich für die Landwirtschaft und zur Energieerzeugung genutzt werden. Die im Bund zuständigen Ministerien haben diese Chance bereits erkannt und entsprechende Pläne, hier verstärkt aktiv zu werden, vorgelegt“, ergänzt Doris Wissemann, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion.

Konkret wird die Verwaltung beauftragt, die Nachrüstung beziehungsweise den Bau von Radwegen mit Photovoltaiküberdachung zu prüfen. Des Weiteren sollen eigene oder private landwirtschaftlich genutzte Flächen seitens der Verwaltung identifiziert werden, die mit Photovoltaikelementen überdachend bei gleichzeitiger Weiternutzung ausgestattet werden können. Auch geeignete Straßen im Kreisgebiet mit Lärm- oder Windschutzbedarf sollen zwecks möglicher Anbringung von Photovoltaikelementen ermittelt werden. Nicht zuletzt wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob für genannte Projekte Fördergelder – beispielsweise über die Zukunftsagentur Rheinisches Revier – abgerufen werden können.

Dirk Schimanski, Kreistagsabgeordneter der GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss und Sprecher für Rettungswesen & Katastrophenschutz und Polizei, betont: „Es ist an der Zeit, kreative Ansätze abseits der üblichen Pfade auszuprobieren, um die Energiewende endlich umzusetzen und unserer Region gleichzeitig zu einem Trendsetter in puncto regenerative Energien zu machen. Wir brauchen dringend Impulse um den Strukturwandel anzugehen, denn bisher ist hierzu nicht viel Vorzeigbares geschehen.“

„Bei uns im Rhein-Kreis Neuss liegt der Stellenwert der energieintensiven Industrie bei 33 Prozent. Das ist doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Gerade die Branchen Chemie, Nahrungsmittel und Aluminium in unserer Region brauchen eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Der Krieg in der Ukraine hat unsere fatale Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen deutlich gemacht. Deshalb müssen jetzt schnellstmöglich alle Potentiale der erneuerbaren Energien in der Region ausgeschöpft werden“, ergänzt Doris Wissemann, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion.

Für GRÜNE und SPD ist klar: Die Energiewende und damit einhergehend die Versorgungssicherheit im Rhein-Kreis Neuss kann nur gelingen, wenn der Ausbau von erneuerbaren Energien wesentlich beschleunigt wird. Dafür müssen alle Ausbaupotentiale – also auch die der Solarenergie – ermittelt und geprüft werden!