GRÜNE: Insektensterben ernst nehmen, Antrag fordert Gesamtkonzept bis 2019

„Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“, zitiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GÜNEN im Kreistag, Hans Christian Markert, Albert Einstein. Schon im vergangenen November hatten die GRÜNEN in den Umwelt- und Planungsausschuss einen Antrag zum Thema eingebracht, mit dem die Verwaltung aufgefordert wurde, über die Situation der Insekten im Rhein-Kreis Neuss zu berichten. Wie überall im Land vollzieht sich demnach auch bei uns ein schleichender Rückgang. Über die Ursachen – insbesondere die Rolle der industriellen Landwirtschaft – kam es im Ausschuss denn auch zu einer intensiven Debatte. Daraufhin schlug Markert, auch Vorsitzender des Ausschusses, eine Experten-Anhörung vor. Die fand nun am Dienstag (20.2.) statt. Als Experten auf Vorschlag der GRÜNEN mit dabei war Dr. Martin Sorg, einer der Autoren der bundesweit beachteten Insekten-Langzeitstudie des Entomologischen Vereins Krefeld e.V. Auf Vorschlag der CDU referierte außerdem Dr. Bernd Lüttgens (Rheinischer Landwirtschaftsverband) und auf Vorschlag der SPD Michael Stevens von der Biologischen Station Rhein-Kreis Neuss e.V.

„Insektizide töten und Insekten fliegen – auch auf die gespritzten Flächen“, fasste Dr. Martin Sorg eine der Ursachen des von ihm untersuchten starken Rückgangs bei Insekten zusammen. Er fordert daher einen Systemwechsel mit einer grundsätzlich anderen Landwirtschaft, deutlich weniger Pestiziden, artenfreundlicher Landschaftsplanung und Pufferzonen zwischen Naturschutzflächen und landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen.

Für den nächsten Kreistag legt die Kreistagsfraktion der GRÜNEN nun einen Antrag vor, der im Nachgang zur Ausschuss-Anhörung die Kreisverwaltung bittet, bis 2019 ein Gesamtkonzept zur Stärkung der Artenvielfalt im Kreisgebiet vorzulegen und dabei auch externe Expertinnen und Experten auf Vorschlag der Fraktionen einzubeziehen. Zuvor sollen bis zum Sommer schon geeignete Außenflächen im Eigentum des Kreises  benannt werden, die insektenfreundlich umgestaltet werden können und auf den Einsatz von Pestiziden soll auf kreiseigenen Flächen weitgehend verzichtet werden.

zum Antrag:   180321 Kreistag Antrag Artenvielfalt stärken-Insektensterben stoppen