Pressemitteilung: GRÜNE: Nachbesserungen im Regionalplan erforderlich

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat sich in ihrer letzten Sitzung ausführlich mit dem Entwurf des Regionalplans befasst. Zu Gast war Ingeborg Arndt aus Neuss, die die Grünen im Regionalrat vertritt und die die vielen Fragen zum Thema sachkundig beantworten konnte.

„Wir sind mit dem vorgelegten Regionalplan im Grundsatz zufrieden“, fasst Erhard Demmer, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN die Beratungen zusammen. „Kritisch sehen wir, dass bestehende großräumige Grünverbindungen wie die Verbindungen Knechtstedener Busch/Nievenheimer/Straberger Seen, Korschenbroich/Kaarster Norden und Meererbusch nicht mehr aufgenommen worden sind. Das muss dringend im Sinne der Biotopvernetzung und der klimatischen Funktion nachgeholt werden.“

Hinsichtlich der Wohnraumentwicklung befürworten die Kreis-Grünen den Ansatz, den Rhein-Kreis Neuss als „Überlaufbecken“ von Düsseldorf anzusehen. „Die zugewiesenen Wohnbauflächen berücksichtigen diese Entwicklung und liegen in der Regel 20% über dem schon großzügig ermittelten Bedarf“, betont Demmer und fährt fort: „ Allerdings wünschen wir uns im Regionalplan eine stärkere Akzentuierung der Innenentwicklung, um so den zunehmenden Flächenfraß durch eine Neubau- Randlagenbebauung zu verhindern.“ Offen sind die Grünen jedoch für Vorschläge, die die Auswirkungen der Kölner Stadtentwicklung auf die südlichen Kreisgebiete – analog zum Düsseldorf- Effekt – ins Spiel bringen.

„Hier brauchen wir jedoch verlässliche Berechnungen, die derzeit noch nicht vorliegen“, sagt Matthias Molzberger, planungspolitischer Sprecher der Grünen. Er stellt auch heraus, dass der Regionalplanentwurf genügend differenziertere Möglichkeiten der Flächensteuerung für gewerbliche und industrielle Nutzungen vorsieht.
Deshalb wenden sich die Kreisgrünen gegen Versuche, das Flächenranking zu „dynamisieren“ und einen Flächen-„Reservepool“ einzurichten. „Damit würden die Ziele des Regionalplans, der ja erstmals verstärkt Leitkriterien einer nachhaltigen Entwicklung vorgibt, unterminiert“ verdeutlicht Demmer und verweist auf die Alternative: „Die großzügige Flächenberechnung, die dem Regionalplan zugrunde liegt, lässt genug Handlungsmöglichkeiten, etwa durch einen Flächentausch, offen.“