GRÜNE hinterfragen Konverter-Standort in Kaarst oder Meerbusch

Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht einen Zusammenhang zwischen der Entscheidung der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, die Braunkohleverstromung in den nächsten zwei Jahrzehnten einzustellen und einem in Rede stehenden Doppel-Konverter im Gebiet Rhein-Kreis Neuss.

Dazu haben die GRÜNEN einen Antrag für den Kreis-Ausschuss am 22. Mai eingereicht. Darin wird die Kreisverwaltung gebeten grundsätzlich die Notwendigkeit eines „alleinstehenden Doppel-Konverters im Kreisgebiet prüfen zu lassen“. Für den Fall einer immer noch gegebenen Notwendigkeit zum Bau eines Doppelkonverters plädiert die grüne Kreistagsfraktion dafür, ihn dort anzusiedeln, wo der größte Nutzen zu erwarten wäre.

Aus Sicht der GRÜNEN wird durch die Entscheidung der Kommission der Ausbau der Erneuerbaren Energien – auch in der hiesigen Region – beschleunigt. Die bisherigen Energieverbrauchsannahmen und die über Jahrzehnte verfestigte Versorgungsstruktur werde sich sehr deutlich und zeitnah verändern. Es werde mehr und anders Energie produziert werden, wo sie auch verbraucht werde, heißt es in der Begründung des Antrags. „Aus unserer Sicht steht die Notwendigkeit eines alleinstehenden Doppel-Konverters im Rhein-Kreis Neuss insofern grundsätzlich in Frage. Wenn überhaupt, dann müssten andere und womöglich kleinere Konverter dort errichtet werden, wo energieintensive Abnehmer angesiedelt sind und das ist erkennbar nicht in Kaarst oder Meerbusch der Fall“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion, Hans Christian Markert. Statt der bisher diskutierten und jeweils vor Ort abgelehnten Standorte bringen die GRÜNEN als allenfalls denkbare Alternative einen Strandort am von RWE geplanten Wärmespeicherkraftwerk in Grevenbroich-Neurath ins Gespräch. „Hier wären zumindest große Synergieeffekte zu erwarten und für die Stromeinspeisung und die Rückgewinnung aus dem Wärmespeicherkraftwerk als Teil einer Netzbooster-Idee sind ja in der Funktion ähnliche Transformationsanlagen zwingend erforderlich und ließen sich von einer Konverter-Lösung am Kraftwerksstandort mitnutzen“, führt Peter Gehrmann Sprecher der Grevenbroicher GRÜNEN und IT-Experte die Idee weiter aus.  

Wärmespeicherkraftwerke können aus Sicht der GRÜNEN ein essenzieller Teil einer bereits in Planung befindlichen Netzbooster-Lösung werden. Netzbooster würden es ermöglichen, die vorhandenen Nord-Süd Trassen bis an Rand des Machbaren auszulasten.