Grüne Kreistagsfraktion fordert mehr Geld für Gewässer- und Naturschutz

Die Belastung der Meere mit Plastikabfällen und Medikamentenrückständen ist in aller Munde. Aber auch heimische Oberflächen-Gewässer würden zunehmend durch Mikroschadstoffe wie Medikamentenrückstände und Mikroplastik belastet argumentiert die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und macht dies zum Thema bei den anstehenden Haushaltsberatungen.

In den letzten Jahren nehmen Hinweise auf Medikamenten-Resistenzen deutlich zu. Bekannt sei auch, dass kommunale Kläranlagen ohne vierte Reinigungsstufe, Medikamentenrückstände und Mikroplastikeinträge nur unzureichend dem Abwasser entziehen können. „Letztlich wird dies zur Kostensteigerung bei der Trinkwassergewinnung führen und Bürgerinnen und Bürger belasten,“ begründet Hans Christian Markert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der grünen Kreistagsfraktion, den entsprechenden Haushaltsantrag seiner Fraktion. Mit den Mitteln in Höhe von mindestens € 200.000 soll in den kommenden beiden Jahren gemeinsam mit den Kreiswerken und Wasserverbänden ein Maßnahmenplan zur Elimination von Mikroschadstoffen für den Rhein-Kreis Neuss entwickelt und umgesetzt werden. Dazu zählen aus Sicht von Markert, der sich seit langem für den verbesserten Gewässerschutz engagiert, sowohl eine breit angelegte Informationskampagne als auch eine Machbarkeitsstudie über technische Vorklärungsmöglichkeiten an den jeweiligen Quellen wie Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen des Kreises. Als ein gutes Beispiel für verbesserte Klärtechnik nennt er die Kläranlage in Kaarst, die bereits seit langem eine vierte Klärstufe (Membrantechnik) besitze.

Ein weiteres Augenmerk legt die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf den Landschafts- und Artenschutz. Der Rhein-Kreis Neuss zähle einerseits zu den waldarmen Kreisenund habe andererseits in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere durch den Braunkohle- und Kiesabbau massive Eingriffe in die Natur- und Kulturlandschaft erlebt. Dem soll aus Sicht der GRÜNEN mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von € 300.000 durch den vermehrten Aufkauf von zusätzlichen Flächen zumindest teilweise entgegengewirkt werden. Daneben soll vor dem Hintergrund des anstehenden Strukturwandels insbesondere gegenüber dem Unternehmen RWE dafür geworben werden, sich aktiv und über die übliche Renaturierung hinaus der Verantwortung für die Natur zu stellen. „Die zusätzlichen Flächen könnten neben der Aufforstung auch dazu dienen, Insekten und anderen bedrohten Arten Raum zurück zu geben und die jüngst im Umwelt- und Planungsausschuss beschlossene ´Initiative für Insekten´ mit Leben füllen“, stellt Markert lobend den Bezug zu einem Vorschlag von Umweltdezernent Karsten Mankowsky her.