Grüne im Kreistag: FRITZ soll Leuchtturmprojekt werden

„Das Frimmersdorfer Innovations- und Technologiezentrum – kurz FRITZ genannt ‚muss schnell und konkret entwickelt werden‘. Das erklärt Erhard Demmer, Fraktionschef der Grünen im Kreistag. In der vergangenen Woche hatten Vertreter von RWE Power im Grevenbroicher Stadtrat mit Blick auf den Strukturwandel Überlegungen für die Zukunft des Areals am Kraftwerk Frimmersdorf vorstellt. Geplant ist ein 160 Hektar großes Industrie- und Gewerbegebiet. Der Vorschlag zur Umnutzung des Kraftwerks, dass sich bis 2021 noch in der bundesweiten Kraftwerksreserve befindet und dann stillgelegt wird,  ist aus Sicht der Grünen grundsätzlich begrüßenswert. Sie sehen ‚zukunftsorientierte und nachhaltige Ansätze‘, wie sie auch im Grünen-Antrag ‚Strukturwandel regional gestalten – jetzt!‘ vorgestellt worden seien.

Laut Vize-Fraktionschef Hans-Christian Markert muss ein weiterer, neuer Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung dahin zielen, den Rhein-Kreis zu einer Innovationsregion für Kreislaufwirtschaft zu machen. Erste Ansätze für Baustoff-Recycling ‚können am bisherigen Kraftwerks-Standort zu einem Forschungszentrum und sowie einer regionalen Produktionsstätte ausgebaut werden‘, erläutert Hans-Christian Markert. Durch verstärktes Baustoff-Recycling würden die heimische Kulturlandschaft und Ressourcen geschont, werde ein ‚aktiver Beitrag zum Klimaschutz‘ geleistet. Ausreichend ‚Steinbrüche‘ neuerer Art seien mit den rückzubauenden Kraftwerken vorhanden. Peter Gehrmann von den Grevenbroicher Grünen sieht nach der Vorlage des Abschlussberichts der Kohlekommission die Zeit gekommen, um ‚alle relevanten Akteure aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft an einen Tisch zu holen‘. So könne ein ‚Leuchtturm-Projekt‘ entwickelt werden. ‚Wichtig ist auch, dass ab 2028 erste Flächen zur Gewerbeansiedlung verfügbar sind. Nur so können wir Strukturbrüche im Revier vermeiden‘, sagt der Sprecher der Grünen in Grevenbroich, Peter Gehrmann.“

Von: Carsten Sommerfeld

Aus: Neuss Grevenbroicher Zeitung vom 31.01.19, Seite D2